Story — 15 Min Lesezeit
Rubinsteinstory – Eine Vererbungslegende sagt Good Bye
– von Julia Wentscher

Story — 15 Min Lesezeit
Rubinsteinstory – Eine Vererbungslegende sagt Good Bye
– von Julia Wentscher
„Auf den Flügeln des Olymp“, „nach striktem Goldrezept gezüchtet“, „ein Jahrhunderthengst“ – die Lobeshymnen auf den Glanzrappen klingen pathetisch. Nicht zu Unrecht.

Ein Hengst wie Rubinstein, der im Juni 2000 14-jährig viel zu früh von dieser Welt gehen musste, hat sie nicht nur verdient, er hat sie auch unter Beweis gestellt – und das mehrfach. 40 Siege auf Grand Prix-Niveau, Mitglied des deutschen Olympiakaders 1996, Vater von 89 Staatsprämienstuten und 66 gekörten Hengsten, von Auktionsspitzen und Grand Prix-Siegern.
„Ein Jüngling ohne Schweif“, erinnert sich Gudula Vorwerk-Happ an den ersten Eindruck des dreijährigen Rubinsteins. Zwischen Kühen und anderen Junghengsten stand der Rappe auf der Diele seines Züchters Herbert de Baey. Noch etwas schmal und jugendlich, nicht der Allergrößte – als ein die Blicke auf sich ziehender Star präsentierte er sich wahrlich nicht. Doch er beeindruckte auf seine Art. „Rubinstein war schon als Fohlen ein Pferd, das durch seine Schönheit und vor allem seine Unkompliziertheit auffiel. Fast war er ein bisschen zu lieb, man merkte gar nicht, dass er Hengst war. In der Herde ging er Streitigkeiten lieber aus dem Weg, als Theater anzufangen. Jeder konnte mit ihm umgehen“, denkt sein Züchter Herbert de Baey zurück.
Dieser Mann, ein ruhiger, mit einer gehörigen Portion „Bauernschläue“ versehener Westfale, vollbrachte im Terzett, was anderen nicht einmal als Solo gelingt: Er züchtete drei Olympiadressurpferde, die zu Legenden wurden: Ahlerich, mit dem unvergessenen Dr. Reiner Klimke zweifacher Mannschaft-Olympiasieger von Los Angeles und Seoul, sowie strahlender Einzel-Goldmedaillengewinner von Los Angeles. Der zweifache Welt- und vierfache Europameister war lange Zeit das erfolgreichste Dressurpferd der Welt.
Auch sein Vollbruder Amon nahm dreimal an Olympischen Spielen teil (rechnet man Rotterdam 1980 mit), war unter Annemarie Sanders-Keyzer das erfolgreichste Dressurpferd der Niederlande, wo er lange als unschlagbar galt – siebenmal holte er sich den niederländischen Meistertitel. Amon ging im Oktober 2000 im hohen Alter von 32 Jahren ein. Und dann natürlich Rembrandt, der elegante Tänzer, der mit Nicole Uphoff durch die großen Dressurvierecke der Welt schwebte und das Publikum mit seiner fantastischen Leichtigkeit verzauberte. Zweimal holte er mit seiner Reiterin Einzel- und Mannschaftsgold, machte sie zur jüngsten Olympiasiegerin aller Zeiten und durchbrach 1990 die Schallmauer der magischen 1500 Punkte-Grenze: Weltmeister.

Rembrandt – eines der erfolgreichsten Dressurpferde der Welt – beim Spazierritt mir Nicole Uphoff

Erfolgsgespann: Spitzenstuten Adone und Antine
mit Olympionikenzüchter Herbert de Baey
Drei Ausnahmepferde. Das Besondere: Sie alle sind mit Rubinstein aufs Engste verwandt: Rubinsteins Mutter Antine ist die Vollschwester von Amon und Ahlerich, sowie der Stute Adone, die mit Romadour II Rembrandt das Leben schenkte. Und Romadour II steht als Großvater in den geradezu gold-bepuderten Papieren Rubinsteins. Welch ein Pedigree! Genau das war es auch, das Gudula Vorwerk-Happ aufhorchen ließ. Ein Hengst aus dieser, weltweit wohl einzigartigen Familie, dazu noch schick, schwarz und sogar günstig – 35.000 Mark kostete der Ausnahmebeschäler als dreijähriges Pferd. Zuvor war er bei einem Besichtigungstermin zur westfälischen Körung abgeschmettert worden. „Zu klein, zu wenig Pferd, Mängel im Hinterbein – nicht körfähig“ hieß es lapidar. Doch de Baey glaubte an den Rappen, ließ ihn Hengst und begrüßte wenig später Vorwerk-Happ mit der Oldenburger Körkommission auf seinem Hof. Die zeigten sich sehr angetan, wollten sich vor allem das wertvolle Blut für ihr Zuchtgebiet sichern. Damit war es besiegelt: Rubinstein ging nach Oldenburg.
Hier gab man dem Rappen von Beginn an alle Chancen: Auf der Nachkörung 1988 erhielt er die Anerkennung und war schon in seinem ersten Deckjahr gefragt wie kaum ein anderer Junghengst je zuvor. Gespannt warteten die Züchter auf das Ergebnis der Hengstleistungsprüfung. Sie wurden nicht enttäuscht. Erwartungsgemäß mit hohen Punkten in der Rittigkeit absolvierte Rubinstein die Prüfung in Adelheisdorf mit 136,56 Punkten als Dritter eines 66-köpfigen Feldes. Auch seine Springanlage wurde überdurchschnittlich bewertet.

Besamungswartin Merle Lindt und Rubinstein

Der junge Rubinstein: Ein Bild von Pferd
Dann kam der erste Fohlenjahrgang: Überaus korrekt im Exterieur, schick, mit feinen Gesichtern, im Trab gegenüber dem Vater sogar noch verbessert – allein 16 Fohlen erhielten die Prämie „Hengstanwärter“ und wurden mit einer glatten 10,0 ausgezeichnet. Einer sorgte sogleich für eine Sensation: Bundesfohlenchampion Rubicon wurde auf der Vechtaer Herbstauktion für 53.000 Mark zugeschlagen und war damit das bis dato teuerste versteigerte Fohlen aller Zeiten. Und als wollte Rubinstein es den Westfalen, die ihn ein Jahr zuvor verschmähten, beweisen, gewann er als Vierjähriger das „Optimum“ in Münster – Materialpferdechampion! Die Auszeichnung auf der Oldenburger Körung war die logische Konsequenz der außerordentlichen Erfolge des jungen Hengstes – unter dem Sattel, wie in der Vererbung: Unter tosendem Beifall wurde Rubinstein 1990 zum Oldenburger Hauptprämiensieger ausgerufen.

Siegerhengst Rohdiamant mit Rubinstein-Entdeckerin Gudula Vorwerk-Happ
Nachdem Rubinstein schon 1991 mehrere Siege und Platzierungen in Dressurpferdeprüfungen der Klasse L einheimste, wurde sein erster Auftritt vor großem Publikum von hohen Erwartungen begleitet: Rubinstein startete beim Bundeschampionat 1992 in Verden. Würde er die starke Konkurrenz bei den Sechsjährigen hinter sich lassen können? In der entscheidenden Finalprüfung musste er unter Detlev Nesemann nur dem Hannoveraner Don Juan-Sohn Don Johnson mit Heiner Schiergen den Vortritt lassen und wurde knapp geschlagener Vizechampion. Mit Spannung wurde im Herbst 1992 der erste Jahrgang in der Weser-Ems-Halle zu Oldenburg erwartet. Würden die Junghengste die in sie gesetzten Hoffnungen halten können? Den Run auf ihren Vater bestätigen? Sie konnten – mit Bravour. Vier Rubinstein-Söhne erhielten das begehrte Gütesiegel „gekört“, zwei wurden mit einer Prämie ausgezeichnet. Doch nicht nur das: Ein dunkelbrauner, mit gewaltigen Bewegungen versehener, viel Edelblut führender Strahlemann wurde zum Siegerhengst ausgerufen: Rohdiamant, späterer HLP-Sieger, Bundeschampion und im Milleniumsjahr unter Lisa Wilcox zum amerikanischen Olympiakader gehörender Spitzenvererber. Welch ein Einstand!
Die Qualität des Hengstes sprach sich schnell bis weit über die Grenzen Oldenburgs herum. Aus ganz Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Österreich, der Schweiz und den USA, ja fast der ganzen Welt kamen Anfragen an das Gestüt Vorwerk. Bis zu 400 Stuten pro Jahr wurden von Rubinstein besamt. Damit hatte Gudula Vorwerk-Happ nach dem Tod ihres unvergessenen Vaters Georg Vorwerk bewiesen, dass sie seinen phänomenalen Pferdeverstand geerbt hatte.
Bisher hatte Rubinstein nur gezeigt, dass er schicke, bewegungsstarke Fohlen und Junghengste liefern konnte. Doch wie würden sich seine Nachkommen unter dem Sattel zeigen? Das erste Reitpferd wurde im Herbst 1993 für 41.000 Mark versteigert. Nur ein halbes Jahr später kostete ein Rubinstein-Sohn weit über das Doppelte: Erst bei 90.000 Mark fiel der Hammer für Rod Stewart.

Auf dem Weg in Grand Prix-Gefilde: Rubinstein und Martina Hannöver

Auch im Seitenbild ohne Fehl und Tadel: Rubinstein als sechsjähriger Hengst
Mittlerweile war Rubinstein siegreich in ersten S-Dressuren – von elf Starts unter Martina Hannöver münzte er zehn in Siege um. „Rubinstein war ein unheimlicher Kämpfer mit einer kaum vorstellbaren Sensibilität in sich. Er hatte einen Top-Charakter wie ihn sich jeder Reiter wünscht und nur selten findet“, erinnert sich Hannöver.

Verantwortlich für Rubinsteins Wohlbefinden: Pfleger Ferdinand Krogmann
Auch seine Nachkommen wandelten auf den Erfolgsspuren ihres Vaters: Dreimal erhielt Rohdiamant in seiner Hengstleistungsprüfung von Fremdreitern die Zehn und wurde mit sensationellen 150,01 Punkten unangefochtener Sieger im Dressurindex – vor seinem Halbbruder Rubirando. Kein Zweifel an seiner Klasse ließ der Dunkelbraune am Bundeschampionat der dreijährigen Reitpferde aufkommen: Sieger unter Martina Hannöver. Die Erfolgsstory des bisher wohl profiliertesten Rubinstein-Sohnes wies ebenso steil nach oben, wie die seines Vaters: Bundeschampion der fünfjährigen Dressurpferde, Siege in Grand Prix-Prüfungen auf internationalem Parkett, unter Lisa Wilcox in der Olympia-Auswahl für das amerikanische Team.
Auch die züchterische Seite ist mit Ausnahmen nur so gespickt: Aus seinem Premiumsjahrgang 1994 wurde ein Rohdiamant-Landadel-Fohlen auf der Vechtaer Maiauktion für sensationelle 50.000 Mark versteigert. Zwei Jahre später wurde dieser Junghengst gekört und als Rabano mit der Ie-Prämie ausgezeichnet. 1998 dann holte Rohdiamant, 1994 mit der Hauptprämie ausgezeichnet, zum allumfassenden Rundumschlag aus: Im Schlosspark zu Rastede stellte er mit der schmucken Reine Seide die Siegerstute der Oldenburger Elite-Schau, wenig später stand bei den Bundeschampionaten des dreijährigen Reitpferdes der Warendorfer Landbeschäler Roman Nature ganz vorne.
Und bei den Oldenburger Hengsttagen in der Weser-Ems-Halle machte es der Cappelner Beschäler rund: Royal Dance, ein nobler, ganggewaltiger Dunkelfuchs, wurde zum Siegerhengst ausgerufen. Welch eine Leistung! In der FN-Zuchtwertschätzung Dressur belegte Rohdiamant 1999 mit 154 Punkten Rang zwei. Ronaldo, 2000-er Vizechampion der fünfjährigen Dressurpferde in Warendorf, war ein Jahr zuvor strahlender Sieger bei den Vierjährigen. Die Begehrlichkeit des dunklen Edelsteins ist ungebrochen: Das Spitzenpferd der Vechtaer Herbstauktion 2000, der für 520.000 Mark versteigerte Royal Olymp, hat keinen Geringeren als Rohdiamant zum Vater. Royal Olymp ist das bis dato zweitteuerste je in Vechta versteigerte Reitpferd.

Siegerstute Reine Seide, Rohdiamants Prinzessin

Rohdiamant und Lisa Wilcox: Mit großen Tritten in den Olympiakader
Auch Rubinstein war der Olympialuft zeitweilig ganz nahe. 1996 stand er mit Martina Hannöver nach mehreren Grand Prix-Siegen im Kader für Atlanta. Die elegante, überaus harmonische Erscheinung des Paares zog die Zuschauer stets in ihren Bann. Rubinstein wirkte nicht durch pompöses Hengstgehabe, nicht durch spannungsgeladene Tritte, sondern durch ungemein hohe Rittigkeit und Konzentrationsfähigkeit. „Rubinstein hat mich groß gemacht, ihm habe ich alles zu verdanken“, lobt Martina Hannöver den Hengst, den sie als Siebenjährigen übernahm. Wie ein gutes Omen erschien ihr damals der erste Grand Prix-Sieg 1994 in Nörten-Hardenberg – Premiere sowohl für Rubinstein, als auch für seine Reiterin. „In der Nacht nach dem Sieg wurde mein selbst gezogener Ratino H geboren, natürlich ein Rubinstein-Sohn“. In den 2000 in Warendorf im Finale der sechsjährigen Dressurpferde hochplatzierten Hengst setzt Hannöver große Hoffnungen – überhaupt wimmelt es in ihrem Ausbildungsstall im holsteinischen Lütjensee geradezu von Rubinstein-Nachkommen, acht hatte sie im Oktober 2000 in Beritt.

Der Meisterschüler bei der Arbeit: Rubinstein und Trainer Johannes Hinnemann

Das Erfolgsduo im Portrait: Martina Hannöver und Rubinstein
„Das waren schon große Momente, wenn unser Hengst in der Siegerehrung ganz vorne stand und die deutsche Flagge gehißt wurde“, erinnert sich Gudula Vorwerk-Happ ein wenig wehmütig an die Glanzzeiten des Hengstes zurück. Nach dem Wegzug Hannövers wurde Rubinstein für kurze Zeit von seinem ständigen Betreuer Ferdinand Krogmann gearbeitet, ehe Heike Kemmer in seinem Sattel Platz nahm.
Dann wurde zusammengeführt, was zusammengehört: Nicole Uphoff zog nach Cappeln und stellte die Vorwerk-Beschäler im Spitzensport vor. So ritt sie mit Rubinstein quasi den Cousin ihres unvergessenen Rembrandts, der bei Vorwerk einen Teil seines Lebensabends genoß. Verletzungsbedingt musste das viel Noblesse ausstrahlende Paar seine Erfolgsbahn unterbrechen, wenig später zog es Nicole Uphoff in die Selbständigkeit. Der schwarze Edelstein war vom internationalen Dressurparkett verschwunden – mit einer Lebensgewinnsumme von 240.000 Mark. Ein stolzes Resultat für einen Zuchthengst, dessen Deckliste stets bis zum Letzten ausgefüllt war.

Ein ganz besonderes Pferd – das weiß auch Besamungswartin Petra Becker
Rubinstein galt schon zu Lebzeiten als einer der profiliertesten Dressurvererber der Gegenwart. Er brachte Pferde, die von jedermann zu reiten sind, klar im Kopf, umgänglich, leistungsbereit und mit hoher Rittigkeit ausgestattet. In fördernden Händen nicht selten Musterschüler, die auch schwerste Lektionen problemlos lernen. Bisher gewannen sie über 700.000 Mark auf Turnieren und brachten ihrem Vater einen Zuchtwert Dressur von 155 Punkten (FN 1999) ein. Damit rangiert Rubinstein unter den Top Ten der Althengste I.
Pferde mit dem Anfangsbuchstaben „R“ – nicht selten haben sie Rubinstein zum Vater. „Oh wie fein – Rubinstein“, reimte Oldenburgs Auktionator Uwe Heckmann, wenn der Rapphengst mit hoffnungsvollen Nachwuchspferden die Auktionen in Vechta belebte. Nicht selten erzielten seine Kinder Spitzenpreise, so wie der gekörte Rosenstar S, der 1994 für 200.000 Mark versteigert wurde. Oder die charmante Stute Rose of Jade, für die 1995 der Hammer erst bei 310.000 Mark fiel, sowie Royal Jubilee, der 1999 in Vechta für 380.000 Mark versteigert wurde. Auch in anderen Zuchtgebieten geizte man nicht, wollte man einen guten Rubinstein im Stall haben. Auf der nordrhein-westfälischen Körung 1996 war Robespierre mit 350.000 Mark teuerster Hengst. Die Begehrlichkeit von seinen Nachkommen reißt auch nach Rubinsteins Tod nicht ab: Auf der Vechtaer Herbstauktion 2000 stammte das für 100.000 Mark verkaufte Spitzenfohlen von keinem Geringeren als dem schwarzen Strahlemann.

Olympiadynastie zusammengeführt: Nicole Uphoff und Rubinstein

Noch in dunkler Jacke: Bundeschampion Royal Diamond –
ein Hengst mit großer Zukunft
„R“ wie Rubinstein, „R“ wie Rittigkeit – nicht wenige Söhne der schwarzen Legende konnten die Hengstleistungsprüfung für sich entscheiden. Der mittlerweile unter Ellen Bontje in St. Georg und Intermediaire I-Prüfungen siegreiche Rubioso N war so einer, ebenfalls der Bundeschampion der sechsjährigen Dressurpferde 2000, Royal Diamond. Regazzoni, der 1998 mit einem sensationellen Körjahrgang – darunter der für 350.000 Mark versteigerte Hannoveraner Riccione – Furore machte, lag 1994 in Münster-Handorf an der Spitze. Rubinstar, ’96 Sieger im Nobilis-Cup, Ruiz Soler und der Celler Landbeschäler Rotspon machten es ihm gleich.
Die ältesten Nachkommen Rubinsteins werden im Jahr 2001 elf Jahre alt. Welch große Zukunft steht ihnen noch bevor! Renoir, ein neunjähriger Oldenburger Fuchswallach, zeigte mit seiner Reiterin Ann-Kathrin Kroth in einer Lehrdemonstration am Bundeschampionat 2000, welch grandiose Versammlungsfähigkeit und Bewegungsqualität in ihm steckt. Er wird als absolutes Ausnahmepferd gehandelt. Relevant, ein mit famosen Grundgangarten gesegneter Fuchshengst, lief unter Nicole Uphoff zu Hochform auf, gewann 1998 den Nürnberger Burgpokal und war 1999 mit eine Gewinnsumme von über 16.000 Mark der erfolgreichste Rubinstein-Nachkomme im Sport. Vorerst steht er nun ausschließlich im Zuchteinsatz.

Ausnahmepferd Relevant mit Leonie Bramall
Man wünschte dem Hengst noch viele weitere Jahre in seiner Beschälerbox in Cappeln. Doch es sollte nicht sein. Am 18. Mai rührte der Hengst sein Futter nicht an, wurde sofort einem Tierarzt vorgestellt, der einen geschwollenen Hoden feststellte. In der Tierklinik Telgte lautete die Diagnose Hodendrehung mit kolikartigen Schmerzen; Dr. Friedrich von Saldern musste einen Hoden entfernen. „Danach befand sich unser Hengst eigentlich schon wieder auf dem Weg der Besserung, wir gingen mit ihm grasen und er wirkte recht munter“, erinnert sich Gudula Vorwerk-Happ an die Hoffnungen nach der Operation. Doch plötzlich ging es rapide bergab. Rubinstein bekam eine toxische Hufrehe an beiden Vorderhufen, Kreislaufschwäche. Am 5. Juni 2000 war sein Leben ausgehaucht. Ein schwer zu fassender Verlust für die Dressurpferdezucht Deutschlands, Europas, der ganzen Welt.

Bernhard Drühe und Fiddi Möller bringen
die letzten Stuten für Rubinstein
Wie sagte doch Johann Hinnemann, Ex-Bundestrainer der deutschen Dressurelite?
Ein Jahrhunderthengst, das ist Rubinstein. Seine Vererbung hinsichtlich Rittigkeit, Sitzkomfort, Umgänglichkeit und Leistungsbereitschaft ist einmalig.
Ein Jahrhunderthengst – und schon Geschichte.

Ein Jahrhunderthengst – in Typ, Interieur,
Rittigkeit und Vererbungsleistung:
Good Bye Rubinstein
Fotos: Bernd Eylers (19), Werner Ernst (1)